Abstract (German)
Der europäische Raum ist aufgrund seines geringen Vorkommens des essentiellen Wirtschaftsgutes Erdgas eine sehr attraktive Nachfrageregion. Aktuelle umweltorientierte Maßnahmen auf Ebene der EU veranlassen Europa zur Senkung der Produktion fossiler Energien, wodurch der Import über Erdgas-Versorgungskorridore immer wichtiger wird. Diese Korridore fungieren jedoch auch als Wirtschaftskorridore, die einen maßgeblichen Einfluss auf die umliegenden Räume bzw. Regionen haben. Aktuelle Entwicklungen verändern die bestehende Versorgungsstruktur. Auf Basis einer Analyse des europäischen Gasmarkts wurden drei Gastransportregionen mit nahezu gleichartigen Herausforderungen und Chancen identifiziert. Alle sind im Bereich Energieversorgung von nur einem Anbieter - Russland - abhängig. Das Ziel, die wirtschaftliche Abhängigkeit von Russlands Energie-Exporten aufzubrechen kann erfolgreich sein, ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. Die Wahl liegt dabei zwischen einer sicheren und billigen jedoch abhängigen Energiewirtschaft oder einer ungewissen Energieautarkie. Dies bietet für osteuropäische Staaten (Estland, Lettland, Litauen, Finnland, Weißrussland, Ukraine, Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Rumänien) eine Option, die eigene Relevanz als wirtschaftlich bedeutender Raum im Bereich Energietransport zu steigern.