Abstract (German)
Verkehrsknotenpunkte in Wien werden in den letzten Jahren durch vielfältige Privatisierungstendenzen geprägt: Einschränkungen der Zugänglichkeit, verstärkte Kontrollen durch Sicherheitspersonal sowie Ge- und Verbote hinsichtlich der Nutzung sind Beispiele aktueller Entwicklungsdynamiken. Diese spiegeln sich auch am größten Fernbusbahnhof Wiens, dem Vienna International Busterminal (VIB), wider. Dieser erfüllt derzeit, obwohl er durch ein privates Unternehmen betrieben wird, einen öffentlichen Zweck. Die geplante Einführung von Zugangskontrollen und der Einsatz von privatem Sicherheitspersonal zeigen jedoch eine Bewegung in Richtung fortschreitender Privatisierung. Die empirische Analyse dieses Spannungsfeldes zwischen öffentlich und privat am VIB ist Kern des vorliegenden Artikels. Dabei werden der derzeitige Stand mit möglichen Veränderungen in den kommenden Jahren verglichen und Auswirkungen für den derzeit in Planung befindlichen neuen Fernbusbahnof in unmittelbarer Nähe des Ferry-Dusika- Stadions abgeleitet. Sollten sich die derzeitigen Entwicklungen in Zukunft weiter fortschreiben oder verstärken, ist zu befürchten, dass einst öffentliche Verkehrsknotenpunkte kaum noch für die Bewohner*innen der Stadt offenstehen.