Abstract (German)
„Intersektionalität“ als Überlagerung von Diskriminierungsursachen ist nicht nur ein wichtiges For-schungsfeld und inhaltliches Konzept der Gender Studies, sondern auch ein methodischer Ansatz-punkt. In umweltpolitischen Anwendungsbereichen wird in multivariaten Regressionsanalysen im Allgemeinen der Einfluss von sozio-ökonomischen Variablen auf eine unabhängige Variable (z.B. Präferenzen und Zahlungsbereitschaft für öffentliche Güter wie Umweltqualität) berücksichtigt. Wie die vorliegende Arbeit anhand weniger ausgewählter Beispiele zeigt, ist diese Berücksichtigung aber keineswegs konsistent. Dies bedeutet, dass die Variablen Einkommen, Alter, Ausbildung, Haushaltsgröße, Anzahl an Kindern im Haushalt, ‚Race‘ u.a., allenfalls einzeln, aber nicht im Sinne der Intersektionalität multiplikativ verwendet werden. Somit ergäbe sich ein interessantes Forschungsfeld, ob die geäußerte Zahlungsbereitschaft beispielsweise nicht nur zwischen Männern und Frauen, sondern auch zwischen ‚weißen‘ und ‚schwarzen‘ Frauen unterschiedlich ist. Der vorliegende Beitrag schließt mit einem fiktiven Beispiel, welches illustriert, wie eine Korrektur der Zahlungsbereitschaft für öffentliche Güter und Dienstleistungen vorgenommen werden könnte. Damit sollen bestehende Diskriminierungen in Nutzen-Kosten-Analysen nicht schlagend werden, sondern eine mögliche Ungleichverteilung beispielsweise des Einkommens kann entsprechend durch einen Gewichtungsfaktor berücksichtigt werden.