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Journal Article

Title Beiträge der Akutspitäler zur Regionalwirtschaft in Österreich
Author Fülöp, Gerhard
Published on 14 Dec 2015
Published by Technische Universität Wien
Published in Volume 41 • Issue 2 • 2015 , pages 35-43
AC AC11360447
DOI 10.34749/oes.2015.1311
URN urn:nbn:at:at-ubtuw:4-1311

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Abstract (German)

Österreich weist im internationalen Vergleich eine extrem hohe Akutbettendichte und Krankenhaushäufigkeit auf (jeweils Spitzenposition innerhalb der EU-28). Gleichzeitig liegt Österreich auch mit dem Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP von 10,8 % (darunter Kosten für die Akutspitäler im Umfang von etwa 4 bis 5 % des BIP) im EU-Spitzenfeld. Im Rahmen der daraus resultierenden Diskussion über die möglichen Optimierungen (Reduktion von Spitalsstandorten und Akutbetten; Verlagerung der Versorgungsleistungen in den „ambulanten“ bzw. „extramuralen“ Sektor) ist auch die aktuelle regionalwirt-schaftliche Bedeutung der Akutspitäler von Relevanz.Aus den verfügbaren Datengrundlagen (regionale Gesamtrechnung der Statistik Austria, Krankenanstalten-Statistik und Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung (LKF)- Daten des Gesundheitsministeriums) können Rückschlüsse auf den Beitrag der Akutspitäler zur jeweiligen Regionalwirtschaft abgeleitet werden. Bezüglich der Relation zwischen den Endkosten der Akutspitäler und der regionalen Bruttowertschöpfung zeigt sich ein „regionales Verteilungsmuster“ in Richtung eines „modifizierten West-Ost-Gefälles“. Dies äußert sich einerseits in einer geringeren Abhängigkeit von den Akutspitälern der drei westlichen Bundesländer sowie Wiens und in einer stärkeren Abhängigkeit der beiden wirtschaftlich strukturschwachen Bundesländer Burgenland und Kärnten. Auf Ebene der NUTS-3-Regionen zeigt sich, dass Akutspitäler in ländlich-pe-ripheren/strukturschwachen Regionen besondere Bedeutung und vergleichsweise geringere regionalwirtschaftliche Bedeutung in den westlichen Regionen sowie in den städtischen Dienstleistungszentren haben. Damit bestätigen sich auch Ergebnisse aus früheren Untersuchungen, dass die relativen regionalen Leistungsvolumina und damit die Bedeutung der Akutspitäler in wesentlich stärkerem Ausmaß mit sozioökonomischen Faktoren und mit der regi-onalen Akutbettendichte zusammenhängen als mit der regionalen Ausstattung in den komplementären Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens oder mit der regionalen Morbidität. Viele dieser Erkenntnisse finden in der seit 2013 laufenden Gesundheitsreform („Zielsteuerung Gesundheit“) ihren Niederschlag. Im Rahmen dieser Reform können kostendämpfende Effekte in den Akutspitälern primär durch strukturelle Maßnahmen (Spitals-Fusionen inkl. Strukturbereinigungen, Umwidmungen etc.) erreicht werden, wobei im Zuge der Maßnahmen-Umsetzung auch die hier skizzierte in vielen Regionen erhebliche regionalwirtschaftliche Bedeutung der Akutspitäler im Auge behalten werden sollte

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